Fragen und Antworten

Was ist der Unterschied zwischen Mammographie und Mammographie-Screening?
Eine Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung der Brust, zu der Frauen aufgrund eines Erkrankungsverdachts überwiesen werden. Beim Mammographie-Screening werden Frauen ohne Symptome im Alter zwischen 50 und 69 Jahren zur Brustuntersuchung eingeladen, um bösartige Gewebeveränderungen so früh wie möglich zu erkennen.
Was passiert mit meinen Daten?
Die Namen und Adressen der anspruchsberechtigten Frauen werden vom Einwohnermeldeamt an die Zentralen Stelle Westfalen- Lippe vermittelt und ausschließlich für die Einladung zur Mammographieuntersuchung verwendet. Alle Daten vom amtlichen Melderegister sind verschlüsselt, ebenso die medizinischen Befunde für die wissenschaftliche Auswertung des Mammographie- Screening-Programms.
Warum kann ich nicht weiter zu meinem Arzt gehen?
Das Angebot der Mammographieuntersuchung im Rahmen des Brustkrebsfrüherkennungsprogramms (Mammographie-Screening) richtet sich an gesunde Frauen ohne Symptome. Sie unterscheidet sich deshalb von der sog. kurativen Mammographie, die aufgrund eines Krankheitsverdachts oder aufgrund von Beschwerden durchgeführt wird. Die Mammographie im Rahmen der Krebsfrüh- erkennung darf nur in speziellen Screening-Zentren und von speziell geschulten Fachärzten durchgeführt werden. Das deutsche Mammographie-Screening richtet sich nach den europäischen Leitlinien für das qualitätsgesicherte Mammographie-Screening und unterliegt besonders strengen Kontrollen.
Warum findet nach der Untersuchung kein Arztgespräch statt?
Für viele Frauen ist es ungewöhnlich, dass sie nach der Röntgenuntersuchung mit keinem Arzt über die Mammographieaufnahmen sprechen. Um aber eine besonders gut abgesicherte Diagnose zu geben, werden die Bilder von zwei Radiologen bzw. Radiologinnen unabhängig voneinander ausgewertet. Wenn einer der beiden Ärzte eine Auffälligkeit diagnostiziert, wird diese Aufnahme in einer Konferenz mit den beiden Radiologen und dem Programmverantwortlichen Arzt besprochen. Dieser Ablauf findet in der Regel innerhalb von sieben Werktagen statt. Erst dann werden die Frauen über die Ergebnisse schriftlich benachrichtigt.
Schaden die Röntgenstrahlen?
Die durchschnittliche Strahlenbelastung entspricht einem Zehntel der Strahlung, die die deutschen Aufsichtsbehörden für akzeptabel halten. Um die Strahlenexposition niedrig zu halten, wird das Brustgewebe bei der Untersuchung zusammengedrückt. Das Brustgewebe verändert sich im Laufe des Lebens und die Strahlenempfindlichkeit nimmt mit zunehmenden Alter ab. Aus diesem Grund wird das Screening erst für Frauen ab 50 Jahren angeboten. Die im Screening eingesetzten Mammographiegeräte unterliegen hinsichtlich der eingesetzten Strahlendosis.besonders strengen Qualitätskontrollen.
Habe ich Nachteile, wenn ich nicht am Screening teilnehme?
Die Teilnahme an dem Früherkennungsprogramm von Brustkrebs ist freiwillig und ein Angebot, das von den Krankenkassen finanziert wird. Privat Versicherte sollten Rücksprache mit ihrer Krankenkasse halten, ob ein Selbstbehalt anfällt.
Ich habe keine Einladung erhalten, was kann ich tun?
Sie können bei der Zentralen Stelle Westfalen-Lippe unter Tel.: 0251/929 5000 anrufen und einen Termin vereinbaren.
Warum muss man die Brust zusammendrücken?
Die Brust wird zwischen zwei Plexiglasscheiben komprimiert, um eine optimale Bildqualität zu erreichen und um die Strahlendosis so gering wie möglich zu halten. Die moderne Gerätetechnik erlaubt eine komfortablere Kompression, die von der Medizinisch-Technischen Assistentin individuell an die Brust der Frau angepasst werden kann.
Kann das Mammographie-Screening Krebs verhindern?
Nein, das Mammographie-Screening ist ein Gesundheitsprogramm, um bösartige Gewebeveränderungen in der Brust so früh wie möglich zu erkennen und damit die Heilungschancen für betroffene Frauen zu verbessern.
Warum kann ich die Untersuchung nicht bei meiner vertrauten Frauenärztin durchführen?
Ihr Frauenarzt bleibt Ihr wichtigster Ansprechpartner in der ambulanten Vorsorge. Das Mammographie-Screening stellt eine Ergänzung zu den bisherigen Angeboten dar und wird aufgrund der aufwändigen Qualitätsstrukturen, wie z.B. der doppelten Befundung von Mammographieaufnahmen, nur in zertifizierten Zentren durchgeführt.
Warum muss ich so lange auf das Ergebnis warten?
Für viele Frauen stellt das Warten auf das Ergebnis eine große Belastung dar. Aber in der Zeit zwischen der Untersuchung und dem schriftlichen Bescheid werden Ihre Aufnahmen von zwei Spezialisten unabhängig voneinander begutachtet. Stellt einer dieser Radiologen eine Auffälligkeit fest, werden die Aufnahmen in einer Konferenz mit den beiden Experten und dem Programmverantwortlichen Arzt der Screening-Einheit besprochen und wenn erforderlich mit Voraufnahmen verglichen. Dieser Ablauf gewährleistet eine sehr hohe Qualität der Diagnose und dient Ihrer Sicherheit.
Ich habe gehört, dass bei vielen Frauen umsonst Angst durch einen falschen Verdacht ausgelöst wird.
Trotz der hohen Qualitätsstandards sind die Mammographieaufnahmen nicht immer eindeutig. 5% - 7% der untersuchten Frauen werden zu einer Zusatzuntersuchung eingeladen, weil der Befund unklar ist. Deshalb muss die Diagnose durch Ultraschall und andere diagnostische Möglichkeiten abgesichert werden. In vielen Fällen ist der Verdacht zu entkräften und man spricht vom falsch-positiven Befund.
Warum reicht die Ultraschalluntersuchung nicht aus?
Für die systematische Früherkennung ist der Ultraschall nicht aussagekräftig genug. Sie dient als sinnvolle Ergänzung zur Mammographie, besonders bei dichtem Drüsengewebe.
Warum richtet sich das Programm nur an Frauen zwischen 50 bis 69 Jahren?
Man weiß, dass in diesem Zeitraum Brustkrebs besonders häufig auftritt. Jüngere Frauen haben ein dichteres Brustgewebe und die Mammographie ist deshalb nicht so aussagekräftig. Brustkrebs tritt bei jüngeren Frauen seltener auf, zudem ist die Strahlenempfindlichkeit bei jüngeren Frauen größer. Bei Frauen über 69 Jahren ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie an einer anderen Krankheit, z.B. Herzinfarkt, sterben.
Wie sicher ist das Ergebnis?
Es gibt leider bis heute keine Untersuchungsmethode, um Brustkrebs mit hundertprozentiger Sicherheit zu erkennen. Auch bei dem qualitätsgesicherten Mammographie-Screening-Programm können in seltenen Fällen bösartige Tumore mit Hilfe der Mammographie nicht erkannt werden oder sog. Intervallkarzinome auftreten.

Die Mammographie ist als Screeningverfahren die einzige wissenschaftlich belegte und effektive Methode zur Senkung der Bruststerblichkeit.

Haben Sie noch Fragen?

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Gesund leben

Es gibt keinen hundertprozentigen Schutz vor Brustkrebs durch gesunden Lebensstil. In wissenschaftlichen Studien konnten Experten aber nachweisen, dass Frauen durch Ernährung und Sport der Krankheit vorbeugen können.

  • Übergewicht
    Es ist nachgewiesen, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Übergewicht und dem Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Eine Gewichtsabnahme kann sogar das Rückfallrisiko senken, noch einmal an Brustkrebs zu erkranken.
  • Ernährung
    Eine ausgewogene Ernährung mit Obst und Gemüse und wenig fleischlichen Produkten ist für alle Frauen in den Wechseljahren empfehlenswert. Experten raten allerdings davon ab, auf sog. Nahrungsergänzungsmittel zurückzugreifen, die bei längerfristiger Einnahme nicht ohne Risiken sind. Auch sog. pflanzliche Präparate, um die Wechseljahresbeschwerden zu mildern, werden kritisch gesehen, da der Nutzen dieser Präparate, die in Deutschland oftmals auf der Basis der Traubensilberkerze hergestellt werden, oftmals gering ist, aber mögliche Risiken in sich bergen.
  • Sport
    Es ist nachgewiesen, dass Bewegung und regelmäßiger Sport als wichtigster Faktor bei der Vorbeugung von Herz-Kreislauf- Problemen gilt und vor Knochen- und Muskelabbau sowie Diabetes schützt. Wer regelmäßig Sport betreibt und sich gesund ernährt, trägt auch zur Vorbeugung von Brustkrebs bei.
  • Alkohol
    Im Jahr 2007 haben Wissenschaftlern im Auftrag der Internationalen Agentur für Krebsforschung, einer der WHO zugeordneten Organisation, nachgewiesen, dass parallel zum steigenden Alkoholkonsum das Brustkrebsrisiko gestiegen ist.
  • Tabakkonsum
    Rauchen und Passivrauchen ist schädlich. Ob der Tabakkonsum Einfluss auf die Erkrankungsrate von Brustkrebs hat, ist noch nicht eindeutig nachgewiesen worden.
  • Hormonersatztherapie
    Die medizinische Einschätzung zur Hormonersatztherapie hat sich komplett gewandelt. Die Verordnung von Östrogene und Gestagene als Ausgleich für die nachlassende körpereigene Hormonproduktion für Frauen in den Wechseljahren galt in den Industrienationen lange Zeit als medizinischer Standard. Heute gilt die Einnahme von künstlichen Hormonen als ein nicht zu unterschätzender Risikofaktor für Brustkrebs.
    Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.krebsinformationsdienst.de